Bevor du deine Kompetenzen weiterentwickelst, lohnt sich ein Dialog mit dir selbst. Frage dich: „Was macht mich als Persönlichkeit aus? Wie beeinflusst mein Verhalten die Dynamik in meinem Team?“ Indem du dich und dein Handeln bewusst hinterfragst, erkennst du die Wechselwirkungen zwischen deinem persönlichen Stil, der Kultur im Team und dem Erfolg des Unternehmens.
Vom „Machen“ zum „Sein“!
Früher verstand man Führung vor allem als aufgabenorientiertes „Machen“. Es ging primär darum, Anweisungen zu geben, Aufgaben abzuhaken und Kontrolle auszuüben. Reflexion spielte nur eine untergeordnete Rolle. Heute zeigt sich: Eine bloße Fokussierung auf diese Aspekte reicht nicht aus, um langfristig erfolgreich zu sein.
Strategische Selbstreflexion ist gefragt. Sie verbindet das „Machen“ mit dem „Sein“ – und ermöglicht dir als Führungskraft, deine Rollen bewusst zu gestalten, statt nur auf äußere Anforderungen zu reagieren. Das bedeutet, dass du in der Lage bist, dein Verhalten und seine Auswirkungen auf deine Mitarbeitenden, dein Team und die Unternehmensziele bewusst zu hinterfragen.
Was bedeutet das genau?
Selbstreflexion an sich ist kein neues Konzept. Jeder, der sich bewusst mit seiner Persönlichkeit und seinen Emotionen auseinandersetzt, praktiziert bereits eine Form der Selbstreflexion. Doch sobald der Zusatz „strategisch“ ergänzt wird, verändert sich der Blickwinkel.
Strategische Selbstreflexion fokussiert sich auf die Wechselwirkung zwischen deinen persönlichen Werten, deinem individuellen Führungsstil und den Unternehmenszielen. Im Mittelpunkt steht die Frage: „Wie beeinflusst mein persönliches Verhalten den Erfolg des Unternehmens?“ Wer dieses Zusammenspiel versteht und nutzt, kann gezielt an Stellschrauben drehen – etwa an der Art zu kommunizieren, Entscheidungen zu treffen oder Konflikte zu lösen.
Eine Studie der Fachhochschule Wiener Neustadt, die mit 442 Führungskräften zur Erhöhung der Selbstreflexion durchgeführt wurde, bestätigt, dass Selbstreflexion besonders in Zeiten von Stress, Frustrationen oder Misserfolgen entscheidend ist. Gerade in solchen Momenten sind sie gefordert, sich intensiv mit ihrem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen – ein Prozess, der maßgeblich dazu beiträgt, nachhaltig erfolgreicher zu führen.
Meine drei Tipps für deinen Führungsalltag:
1. Integriere kurze Fragen: Nach Meetings kannst du dich beispielsweise fragen: „Fördert meine Art der Kommunikation die unternehmerischen Werte, Vision, Strategie und Ziele?“ Das fördert die Selbstbeobachtung und hilft dir, deine Überzeugungen und Sichtweisen zu bewerten. Notiere dir zwei konkrete Verhaltensweisen, die du verbessern möchtest. So kannst du deine Verhaltensmuster anpassen, um sie besser mit der unternehmerischen Ausrichtung in Einklang zu bringen.
2. Nutze systemisches Coaching: Ein neutraler Profi kann dir helfen, hinderliche Gedankenmuster zu erkennen und durch konstruktive Überzeugungen zu ersetzen, oder die Wechselwirkungen zwischen dir und deinem Umfeld zu analysieren, um passgenaue Lösungen zu entwickeln. Mit einem Coach kannst du zum Beispiel an einer Strategie zur Lösung von Konflikten arbeiten. Analysiert gemeinsam, wie dein Kommunikationsstil in Stresssituationen das Teamklima beeinflusst, und entwickle alternative Ansätze.
3. Definiere klare Zielbilder: Erstelle eine Vision-Board-Collage mit Bildern und Stichworten, die dein ideales Führungsverständnis in 5 Jahren zeigt. Inkludiere Aspekte wie „empathische Kommunikation“ oder „innovatives Denken fördern“. Hänge diese Collage sichtbar auf, damit sie dich leitet. Das hilft dir, dich auf das zu konzentrieren, was dir in deiner Tätigkeit wichtig ist, und die langfristigen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
Fazit
Strategische Selbstreflexion verhindert, dass du nur auf äußere Einflüsse reagierst. Sie steht für einen bewussten Führungsansatz, der persönliches Wachstum mit den Zielen des Unternehmens verknüpft. Die Studie zeigt, dass gerade herausfordernde Situationen als Katalysator für Reflexion und Wachstum dienen. Indem du diese Momente nutzt, stärkst du nicht nur deine Kompetenzen, sondern übernimmst aktiv Verantwortung – für dich, dein Team und dein Unternehmen.
Wenn du als Frau und Führungskraft dein Führungsverständnis, deine Führungsrolle oder deine Führungskompetenzen reflektieren oder maßgeschneiderte Lösungen entwickeln möchtest, unterstütze ich dich gerne. Buche einen für dich passenden Termin und schildere mir dein Anliegen. Gemeinsam finden wir heraus, ob Coaching der passende Weg für dich ist, deine Ziele zu erreichen.